Grandioser Blick hinter die Kulissen

mit dem aed (Verein zur Förderung von Architektur, Engineering und Design in Stuttgart e.V.)  konnte hubraum4 einmal mehr einen wirklich außergewöhnlichen ort besuchen. mitten in Sindelfingens automobilherzen der daimler-ag wurden wir Anfang März durch das modernste Crashtest-Zentrum der Welt geführt. Das neue Technologiezentrums Fahrzeugsicherheit (TFS) in Sindelfingen, als zentrum des Designs und Engineering, stellt dabei ein höchst anspruchsvolles Bauvorhaben dar. Auf einer Gesamtfläche von 55.000 Quadratmetern soll das neue Technologiezentrum die komplette Bandbreite an Fahrzeug-Versuchen ermöglichen. Der Neubau des Technologiezentrums in Sindelfingen hat drei Jahre gedauert und insgesamt 200 Millionen Euro gekostet. Bei unserem Besuch haben wir durch  den Leiter des Technologiezentrums Fahrzeugsicherheit Prof. Norbert Schaub nicht nur etwas über die baulichen Besonderheiten des Gebäudes erfahren können, sondern natürlich auch intensiv auf Funktion und Ablauf der vielen hundert Tests eingehen, die hier pro Jahr durchgeführt werden.

Der Rundgang durch das Gebäude führte durch die 90 mal 90 Meter große Halle, die ohne jede Säule auskommt. Auf fünf großen Stahlträgern an der Decke, jeder rund 210 Tonnen schwer, ruht das gesamte Dach. Für die exakte Durchführung der Versuche ist eine extreme Ebenheit des Bodens erforderlich. die Toleranzen betragen hier nicht mehr als 5 mm/100 m. Die Bodenplatte ruht auf ca. 500 Betonsäulen, die bis zu 18 m tief in den Boden reichen. die längste Crashbahn misst mehr als 200 m. Insgesamt sind fünf Crashblöcke vorhanden, wovon einer im Raum flexibel verfahrbar und ein weiterer um die Hochachse drehbar ist.

Neben Kreuzungsunfällen und Überschlag-Crashs sind hier Tests für seitliche Aufprallsituationen, Unfälle mit zwei Autos, mit Lastwagen oder auch mit E-Autos möglich. Lediglich Sekunden benötigt der eigentliche Crashversuch, jedoch sind zehn Tage für die Vorbereitung und die Auswertung der Ergebnisse notwendig.

 

film: www.swr.de

Bildschirmfoto 2017-04-09 um 23.22.15

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

foto: ausschnitt aus swr-filmbericht

Ein besonderes Schmankerl wurde uns mit der besichtigung der Abteilung der lebensgroßen dummy-puppen. mit ihnen werden die Auswirkungen von Verkehrsunfällen auf den menschlichen Körper simuliert. die Attrappen sind dabei sicherlich keine spielpuppen mehr, sondern hochtechnisierte elektronikmenschen.  Zum Einsatz kommen Dummys in allen Größen – vom Säugling bis zum knapp 100 Kilogramm schweren Erwachsenen. Sie sind mit 70 Sensoren ausgestattet, die mögliche Verletzungen anzeigen. es war dabei lustig, die nachgebildeten Männer, Frauen und Kinder dutzendweise im vorbereitungsraum stehen, liegen und sitzen zu sehen. Einer der Dummys der neuesten Generation kostet dabei unglaubliche 700 000 Euro.

Tolle Veranstaltung und wir haben wieder viele neue eindrücke mitnehmen dürfen.

 

film: Mercedes-Benz Vehicle Safety Technology Center Sindelfingen